Kroatien-Tour 2002

Freitag, 05.07.02 - Aufladen und Abfahrt

Nach einigen logistischen Feinheiten und mehreren Telefonaten konnten wir das Unternehmen Kroatien angehen. Die Villa war gebucht, schönes Wetter bestellt und die Bikes geputzt. Das Verladen der Motorräder ließ sich zunächst schwieriger an, als gedacht. Aber irgendwie und irgendwann hat es dann doch geklappt, wie man sieht und es hat gehalten!

Nach einem kurzen Abschlussbier im "Engel" ging es "On the Road". Mit 2 Bussen und 2 Hängern fuhren wir um 22.30 Uhr in Richtung Kroatien los.

                                       

 

Samstag, 06.07.02 - Die Anreise, oder die Verlorenen

Unser Fahrtweg führte uns über die A 3 Würzburg-Nürnberg, weiter auf der A 9 in Richtung München. Weiter auf der A 8 Richtung Salzburg, dem Tauerntunnel, der uns eine Stunde Wartezeit kostete, und dann nach Villach, wo wir kurz darauf die slowenische Grenze erreichten. Dort erwartete uns eine Überraschung. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir voller Tatendrang über die österreichische Grenze und wurden prompt von einem sehr fleißigen Grenzbeamten kontrolliert. Als dieser unsere Pässe über Gebühr kontrollierte kamen uns die ersten Bedenken. Und als wir dann mit unserem Bus und Hänger wieder auf eine Fahrspur in Richtung Österreich geschickt wurden, war uns klar, da läuft was schief. Einer unserer Mitfahrer (Name der Red. bekannt)  hatte einen abgelaufenen Personalausweis und durfte nicht einreisen. Also was tun...... Wir entschlossen uns das Bike des Freundes abzuladen und reihten uns wieder in die Schlange Richtung Kroatien ein. Auch diese Aktion kostete uns eine Stunde. 

Unser Freund schnappte sich einen Mitfahrer und sie fuhren mit einem Bike wieder zurück an die deutsche Grenze nach Freilassing. Soviel zunächst zu diesem Akt ;-) Wir fuhren derweil weiter durch den natürlich mautpflichtigen Karawankentunnel, auf der A 11 in Richtung Ljubljana. Nach ca. 175 km slowenischer Straßenbenutzung und um etliche Maut-Euro leichter, erreichten wir die kroatische Grenze gegen 12 Uhr mittags. Tadellos ließ man uns, trotz unserer ungewöhnlich verpackten Fracht, durch, sodass wir das wesentlich angenehmere Panorama Kroatiens bewundern durften. Vor allem, als wir bei Rijeka auf die Küstenstraße einfuhren und von da an vom Meerblick begleitet wurden, besserte sich unsere Laune. Nach 60 km Küstenstraße fuhren wir durch Senj und weitere 10 km waren wir um 16 Uhr am Ziel - Sveti Juraj, ein beschaulicher Fischerort. Wir hatten ca. 1000 km zurückgelegt und waren ziemlich geschafft. Nach dem Abladen der Motorräder und des Durchlaufkühlers, beziehen der Zimmer, gönnten wir uns noch ein schönes Abendessen in einem Restaurant im Hafen von Sveti Juraj. Nach ein paar Abschlussbierchen und einem obligatorischen Ramazzotti gingen wir schlafen, bis...... um 03.15 Uhr das Handy klingelte. Unsere "Nachzügler" waren in Senj angekommen und suchten unsere Ferienwohnung. Also, raus aus dem Bett, den Bus angeworfen und frohlockend unsere Passholer heimgeführt. Dass danach noch einige Liter durch die Zapfanlage liefen, ist selbstredend - wir waren wieder komplett! (Dies ist natürlich nur ein Auszug der Passgeschichte, mehr wird hier auch nicht verraten...)

 

Sonntag, 07.07.02 - Relaxen, und doch wieder eine kaputt...

Ausschlafen war angesagt und als wir dann doch aus den Federn stiegen erwartete uns dieser Ausblick.

Da wir noch etwas angeschlagen waren, entschlossen wir uns erst einmal ausgiebig in einem Restaurant am Hafen zu frühstücken. Karl und Andi begaben sich danach mit ihren Bikes auf Erkundungstour, während der Rest die Sonne und das Meer genoss. Als die beiden schließlich Stunden später mit einem Bike zurück kamen, war der nächste Schock perfekt. Die Kardanwelle der Guzzi hatte den Abflug gemacht und die Maschine war nicht mehr zu reparieren. Kurzentschlossen fuhr das Rettungskommando mit dem Bus los, packte die Guzzi ein und stellte sie an unserem Haus ab, bis zum Urlaubsende...

Für Gesprächsstoff war danach gesorgt. Das Abendessen gönnten wir uns in Senj, zum ersten und letzten Mal. Anscheinend hatten wir uns die falsche Kneipe ausgesucht, so dass wir relativ früh wieder in unsere Wohnung gingen und dort ein Betthupferl einnahmen.

 

Montag, 08.07.02 - Die erste Tour

Nach dem Frühstück und einem kräftigen Kaffee unserer Wirtin ging es los in Richtung Velebit-Gebirge.  Wir fuhren auf der Küstenstraße nach Süden bis Karlobag. Den ersten Paß, mit einer Höhe von 927 m ließen wir hinter uns. Eine völlig neue, grüne Landschaft erwartete uns. Wir fuhren über Gospic, Licki Osik nach Otocac. Heimwärts ging es den Pass nach Senj hinunter. Es war eine sehr schöne Tour mit abwechslungsreicher Landschaft und schönen Passstraßen, insgesamt 200 km lang. Den Abend ließen wir am Grill ausklingen.

   

 

Dienstag, 09.07.02 - Kultur war angesagt

Heute wollten wir den Nationalpark Plitvicer Seen besuchen. Dieser ist vor allem berühmt für seine Filmkulisse der Winnetou-Filme, insbesondere "Der Schatz im Silbersee". Insgesamt spulten wir 200 km an diesem Tag herunter und liefen noch etliche Kilometer zu Fuß durch den landschaftlich wunderschönen Nationalpark mit seinen Seen und Wasserfällen. Die Anfahrt zum Nationalpark führte uns über Senj, den Paß hinauf nach Otocac. Hier legten wir noch eine Cappuccino-Pause ein. Die restlichen 60 km ging's durch eine Hochebene mit schönen Kurven und einsamen Ortschaften. Am Nationalpark schlug erst mal wieder der Touri-Geier zu. Der Eintritt war schon happig, was uns dann doch nicht davon abhielt, den Fußmarsch durch den Park anzutreten. Mit einem Boot setzten wir auf eine Insel über und marschierten durch eine (fast) unberührte Seenlandschaft. Da es an diesem Tag sehr warm war, brachen wir nach 3 Stunden ab und fuhren wieder in Richtung Senj zurück, mit einem Zwischenstop im Grillrestaurant. Elmar gönnte sich an diesem Tag eine Pause, sodass Andi die Honda richtig ausfahren konnte. Nach dem Duschen und eins, zwei Bierchen, liefen wir nach Sveti Juraj hinunter. Dort nahmen in "unserem" Restaurant am Meer das Abendessen ein.

 

 

Mittwoch, 10.07.02 - Ruhe..

Nach dem anstrengenden Fußmarsch im Nationalpark und aufgrund des schönen Wetters, war ein Ruhetag angesagt. Die einen schliefen aus, andere frühstückten ausgiebig und Rainer und Thomas machten im Hafen von Sveti Juraj einen Tauchgang. Am Nachmittag war dann der obligatorische Schafkopf mit Volkmar, Michael, Rainer und Thomas angesagt. Klaus fungierte als Schiedsrichter und Versorger. Der Rest der Truppe vergnügte sich am Strand und Meer und ward bis zum Abend nicht mehr gesehen. Am Abend haben wir dann noch mal den Grill angeworfen, denn ins Ort laufen, wollte so richtig keiner mehr...

 

    

 

Donnerstag, 11.07.02 - No Asphalt

Heute nahmen wir uns vor, die Insel KRK zu besuchen. Gesagt, getan... Auf der Küstenstraße in Richtung Rijeka fuhren wir nordwärts. Nach guten 50 km erreichten wir die Brücke, die das Festland mit der Insel KRK verbindet. Selbstredend wurde auch hier Maut verlangt.

Nach einigen, für Motorradfahrer nicht sehr reizvollen, Kilometern gönnten wir uns in Njivice eine Pause am Meer. Da wir alle nicht so angetan waren, beschlossen wir über Rijeka und dann über die Berge nach Hause zurück zu fahren. Nach anfänglichen schönen Passstraßen gelangten wir über Lokve nach Mrkopalj. Hier legten wir eine Rast ein. Als wir den Wirt, der auch nicht sehr gut Deutsch sprach, von unseren weiteren Absichten unterrichteten, war er sehr angetan. Er erläuterte uns den weiteren Fahrtweg und bei jeder Wegvariante fügte er hinzu: "No Asphalt". Es gab also keine Möglichkeit, als Schotter zu fahren, oder umzukehren. Wir entschlossen uns, die vom Wirt avisierten 25 km Schotterpiste zu fahren. Es konnte ja nicht so schlimm sein. Im tiefsten Hinterland fuhren wir auf sehr schönen kurvigen Straßen weiter in Richtung Jasenak, bis wir völlig unvermittelt mitten im Wald der Schotterpiste ausgeliefert waren. Zunächst ging es noch recht gut, da der Weg gut ausgefahren war. Als wir aber im Wald an mehreren, unbeschilderten Kreuzungen vorbeifuhren und schließlich keinen Plan mehr hatten, sah die Sache schon anders aus.

 

Als dann auch noch Rainers Maschine das Mucken anfing, war es soweit. Aber wir haben den toten Punkt überwunden und kamen nach guten 30 km Schotter wieder auf eine Asphaltstraße. Insgesamt waren wir 3 Stunden im Wald. Am frühen Abend kehrten wir ziemlich fertig nach Sveti Juraj zurück. Kurz duschen und ab in die Ortschaft zum Abendessen. Dass dieser Abend nicht so früh zu Ende ging, war klar...

 

Freitag, 12.07.02 - Der letzte Tag

Ausschlafen, gut frühstücken..... So ging es heute los. Danach rafften sich doch einige Biker auf, um noch eine kleine Tour zu machen. Der Rest ging an den Strand zum Baden. Wir fuhren über Senj die Passhöhe hinauf bis zum Berg Kapele (887 m). Bei dieser Tour mussten wir zweimal mit verrückten Autofahrern kämpfen, die mitten in der Kurve überholten und uns entgegenkamen. Insgesamt eine fahrerisch, landschaftlich schöne kleine Tour von ca. 120 km, die wir am frühen Nachmittag beendeten. Als der Rest der Truppe vom Strand zurück kam, machten wir uns daran, die Bikes wieder zu verzurren. Dies ging diesmal wesentlich flotter vonstatten als bei der Abfahrt.

  

Am Abend gönnten wir uns noch ein schönes Abendessen im Hafen von Sveti Juraj. Der Slivovic durfte natürlich nicht fehlen. Nach dem kurzen Heimweg entsorgten wir noch die Reste, die im Bierfass geblieben waren.

                                 

 

Samstag, 13.07.02 - Heimfahrt

  

Unser Tag begann um 03.30 Uhr in der Früh. Wir hatten uns entschlossen möglichst früh loszufahren, denn am Wochenende war Reiseverkehr pur angesagt. Bis alles geweckt und gewaschen war, vergingen noch einige Minuten. Verpackt war schnell und wir düsten gegen 04.20 Uhr von Sveti Juraj los. Wir fuhren die gleiche Strecke zurück, die wir gekommen waren und kamen auch reibungslos gegen 09.30 in Österreich an, diesmal ohne Grenzprobleme und größere Staus. Nach dem Frühstück an der Rastanlage Arnoldstein fuhren wir bis kurz hinter München durch. In Garching nahmen wir ein bayerisches Mittagessen ein. Um 20.00 Uhr kamen wir komplett in Röllbach an. Am Sonntag früh luden wir noch unsere Bikes ab und säuberten die Autos.

Insgesamt war es wieder ein gelungener, erlebnisreicher Trip und wohin uns im nächsten Jahr die Reise führt??? ....schau mer mal.

Tommi